Ein Wochenende im Zeichen der Musik

Gleich zwei musikalische Höhepunkte hat die Stadtkapelle Schweich zu ihrem 90-jährigen Bestehen im Bürgerzentrum geboten. Das Berliner Blechbläser Quintett Costum Tomaculum war ein besonderes Event.

Stadtkapelle Schweich feiert 90. Geburtstag mit zwei Konzerten

Schweich. Die Verbindung zwischen Berlin und der Mosel liegt nahe. Der in Schweich aufgewachsene Thomas Leyendecker spielt inzwischen bei den Berliner Philharmonikern. „Es ist für mich ein Heimspiel“, sagte der 1980 in Adenau geborene Posaunist. Selbst musizierte er rund zehn Jahre in der Stadtkapelle und hat immer noch Kontakt zu seinen früheren Schweicher Kollegen (siehe Extra).

Zum Konzert des Quintetts Costum Tomaculum im Bürgerzentrum hatte Leyendecker Sebastian Wagemann (36) mit seiner Tuba, die beiden Trompeter Martin Wagemann (37) und Mathias Müller (29) sowie den Hornisten Daniel Adam (40) mitgebracht. Die Stadtkapelle, allen voran die Vorsitzenden Peter Porten und Hans-Jörg Wagner, hatten nicht zu viel versprochen: „Die Mitglieder des Ensembles sind alle als Solisten in namhaften Berliner Orchestern bekannt.“

Der Abend war abwechslungsreich und das Dargebotene reichte von Werken des Barock bis Pop und von Musical bis John Lennon. Dies auch, da die Besten ihrer Zunft, so Wagner bei der Begrüßung der rund 200 Gäste, eine falsche Programmfolge übersandt hatten. Leyendecker sah das, ganz Profi, aber locker: „Die ersten beiden Werke auf ihrem Programm stimmen noch. Doch dann geht es etwas durcheinander.“ Kein Problem für ihn, mit Charme und zum Gefallen der Zuhörer sagte er kurzerhand die anstehenden Stücke an. Langer Applaus war der Dank der Konzertbesucher an die Künstler. Der ehemalige Schweicher fühlt sich in der Hauptstadt sehr wohl. „Bei den Philharmonikern macht mir vor allem der ständige Wechsel des Repertoires und die sich daraus ergebenden variierenden musikalischen Anforderungen Spaß“, sagte er im Gespräch mit dem TV. Darüber hinaus sei es phantastisch, immer zusammen mit hervorragenden Musikern und Kollegen unter der Leitung von verschiedenen Dirigenten zu spielen.

Die Stadtkapelle selbst begeisterte am folgenden Abend auch mit dem Jugendorchester und dem Ehemaligenorchester unter der Leitung von Michael Corde. Die Einladung der Kapelle „Begleiten Sie uns auf einer musikalischen Zeitreise der besonderen Art“ war an diesem musikalischen Wochenende Programm.

Extra

Während seiner Schulzeit erhielt Thomas Leyendecker Posaunenunterricht in Trier. Sein Musikstudium schloss er 2006 an der Musikhochschule in Stuttgart mit Auszeichnung ab. Sein Weg führte ihn über die Duisburger Philharmonie, das Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks und das Hessische Staatstheater in Darmstadt nach Berlin. 2012 wurde er als Professor an die Hochschule für Musik und Theater nach Leipzig berufen. Er spielt in verschiedenen Kammermusikformationen, wie dem Blechbläserensemble der Berliner Philharmoniker, dem Philharmonia Consort Berlin und dem Costum Tomaculum.

Quelle: Trierischer Volksfreund